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Das Verhältnis zwischen den USA und Kuba hat sich zuletzt wieder merklich abgekühlt. Bild: AdobeStock

Vor den USA-Ferien nicht Kuba besuchen!

Die USA haben Kuba auf eine Liste von Schurkenstaaten gestellt. Damit wird das ESTA für die USA bei einem vorgängigen Kuba-Besuch verweigert. Dran denken!

Seit dem 26. Mai kostet das ESTA (Electronic System for Travel Authorization) für die Einreise in die USA neu 21 US-Dollar, wie die Travelnews-Leserschaft längst weiss. Was viele jedoch nicht auf dem Radar haben: Nachdem während den Obama-Jahren eine merkliche Annäherung bzw. Lockerung der Beziehungen zwischen den USA und der nahe gelegenen Karibikinsel Kuba stattfand, so ist dieses Verhältnis längst wieder frostig. So sehr, dass im Januar 2021 Kuba wieder auf die Liste namens «State Sponsors of Terrorism» kam, mit welcher die USA Massnahmen gegen die auf dieser Liste befindlichen Staaten rechtfertigt. Der frühere US-Präsident Ronald Reagan hatte Kuba 1982 auf die Liste genommen; Barack Obama hatte Kuba 2015 von der Liste gestrichen und damit Amerikanern ermöglicht, in Kuba Ferien zu verbringen (und umgekehrt) und auch wirtschaftliche Beziehungen zwischen den Ländern zu unterhalten. Kurz vor seinem Abgang als US-Präsident setzte Trump Kuba aber wieder auf die Liste. Auf dieser befinden sich ausserdem der Irak, Iran, Jemen, Libyen, Somalia, der Sudan und Syrien.

Warum ist das relevant? Weil es beispielsweise für Schweizer Touristen bedeutet, dass wer schon einmal nachweislich in Kuba war (das Datum ist irrelevant) und nun die USA besuchen will, kein ESTA mehr erhält, sondern ein physisches Visum bei der US-Botschaft beantragen muss. Wer zuvor die anderen genannten Länder besucht hat, muss dies natürlich auch tun. Das macht die USA-Reise insofern komplizierter und teurer, als man das Visum persönlich auf der Botschaft in Bern beantragen muss und die Kosten für das reguläre Visum wesentlich höher sind als für ein ESTA.

Es könnte folglich Personen, welche sowohl Kuba als auch die USA bereisen wollen, nun davon abhalten, Kuba zu besuchen - oder zumindest Kuba zeitlich vor den USA zu besuchen. Es ist auch für jene Personen wichtig, welche kürzlich in Kuba waren und sich nun das recht kurzfristig erteilte ESTA einholen wollen - die Visumserteilung auf der Botschaft dauert wesentlich länger, so dass man unter Umständen ohne Einreiseerlaubnis dasteht (oder einen Meineid im ESTA-Anmeldeprozedere begeht, wovon an dieser Stelle explizit abgeraten wird). Nachdem es jüngst offenbar zu so gelagerten Problemfällen gekommen ist, sollten sich das Reisende und Reisebüros nun gut hinter die Ohren schreiben.

(JCR)